Soljanka

Ein schnelles Linux mit Windowsanschluss

Sie dürfen auf dem jährlichen Gabentisch nicht fehlen: PC-Hardwaremonster mit den vermeintlich neuesten Innenleben und dem – wieder einmal – besten Windows aller Zeiten. Nun scheint der Beschenkte gut gerüstet für die nächsten Monate und „aufrüsten“ kann er ja schließlich immer noch. Dabei ist klar: Dieses „Wettrüsten“ kann der User nicht gewinnen. Doch es geht auch anders, ohne finanziellen Einsatz und ohne Aufrüst- und Neukaufwahn.

Werbung!

Grundvoraussetzung ist die Beschäftigung mit einem alternativen und kostenlosen Betriebssystem wie Linux. Man muss kein Experte werden, um klarzukommen, allerdings einige Grundkenntnisse beherrschen. Dafür gibt es das Internet!

Die einst belächelte Linuxwelt hat in den letzten Jahren mächtig aufgeholt und in Konfigurationsvielfalt, Stabilität und Sicherheit Windows längst abgehängt. Mit „Ubuntu“ kam eine anwenderfreundliche Linux-Distribution auf den Markt, die man „live“ (also von CD / DVD) nutzen oder auch fest installieren kann. Ich selbst habe in den letzten Jahren meinem PC ein Dual-Boot System gegönnt, also mit der Option, Linux oder Windows zu starten. Inzwischen läuft auf dem PC nur noch ein Linux mit „Windowsanschluss“ – ein echtes „All in One“ System.

Ubuntu Linux und Windows im Vergleich:

 

Um von Beginn an ein „schlankes“ System aufzubauen, empfiehlt sich die „Ubuntu-Minimal-Netzwerkinstallation“ (http://wiki.ubuntuusers.de/Downloads/Netzwerkinstallation), wobei damit nur die dringend benötigten System-Komponenten bereitgestellt werden. Danach sollte man über die Konsole mit dem Befehl „sudo apt-get install firefox“ einen Webbrowser (in diesem Fall Firefox) installieren, denn über diesen kann man dann später im WWW unzählige Anleitungen zur Installation & Konfiguration finden.

Wichtig ist am Ende der Minimalinstallation, eine Arbeitsumgebung auszuwählen. In meinem Fall habe ich mich für „Openbox“entschieden (http://wiki.ubuntuusers.de/openbox). Die Alternativen heißen Gnome, KDE, XFCE oder auch Fluxbox. Openbox hat den großen Vorteil, extrem schnell und leichtgewichtig zu sein. Das Aussehen ist individuell anpassbar, alle möglichen Funktionen lassen sich selbst bestimmen. Im Verbund mit PCmanfm, Fbpanel, Cairo-Dock und Cairo-Composite entsteht ein vollwertiges Desktop-System auf Ubuntu-Basis, das einfach nur „rennt“.

Und meine Windows-Programme? Auch hier bin ich einen neuen Schritt gegangen, habe den Windows-Emulator „Wine“ weggelassen und durch Oracles „Virtualbox“ ersetzt. Der Vorteil liegt auf der Hand: Virtualbox startet ein komplettes Windows auf der Linux Oberfläche und damit alle (!) benötigten Windowsanwendungen. Wine dagegen hatte lediglich eine Auswahl möglicher Windows-Anwendungen zur Verfügung – der Rest startete schlichtweg nicht. Virtualbox besitzt zahlreiche Einstellungsmöglichkeiten hinsichtlich der jeweiligen Speicher-Ausnutzung, Netzwerkeinstellung etc. und ist leicht zu bedienen.

Abschrecken lassen sollte man sich durch das anfängliche „Linux-Fachchinesisch“ nicht, denn schließlich sind wir ja alle Betriebsanleitungen gewohnt. Etwas Zeit investiert, läuft auf einem (vielleicht nicht mehr ganz taufrischen) PC ein individuell abgestimmtes, schnelles und virenfreies Linux, an dem man viel Freude haben wird.

Share:

Deine Antwort

Your email address will not be published. Required fields are marked *