Geschichte

Mosaik

Das MOSAIK ist der älteste und auflagenstärkste noch erscheinende Comic deutscher Produktion. Die Zeitschrift wurde 1955 in (Ost)Berlin gegründet. Das erste Heft erschien im Dezember 1955. Zuerst erschien die Zeitschrift vierteljährlich, seit Heft 7 (Juni 1957) erscheint das Heft monatlich. Von Dezember 1955 bis Juni 1975 erschienen unter der Federführung von Hannes Hegen 223 Hefte, die in 23 Jahrhunderten Menschheitsgeschichte spielen und deren Haupthelden die Digedags waren.

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Die Hefte erzählten die Abenteuer der Digedags in zumeist großen, sich über viele Hefte erstreckenden durchgängigen Handlungsbögen. Zu besonderer Popularität hatte es die Reihe Ritter Runkel gebracht (Hefte 90 bis 151, erschienen von Mai 1964 bis Juni 1969), die im Mittelalter spielte. Das Mosaik von Hannes Hegen wurde in verschiedene Sprachen übersetzt und erschien u. a. in den Niederlanden, Finnland und Ungarn.

Alte Serie mit den Digedags

Ob es sich um unpolitische Bildergeschichten handelte, ist Ermessenssache – zumindest die Weltraumserie (Hefte 25 bis 44) schien vom (Zeit)Geist des Kalten Krieges durchdrungen. Die späteren Hefte waren dann zunehmend zeitloser Abenteuer-Comic nach klassischem Muster. Dabei waren die Digedags immer Streiter für das Gute und auf der Seite der einfachen Leute anzutreffen.


 

1975 war eine Zäsur für die beliebte Reihe. Die Zusammenarbeit zwischen Autor Hegen und dem Junge-Welt-Verlag geriet ins Stocken, so dass dieser andere Autoren suchte. Zur Überbrückung wurden im zweiten Halbjahr 1975 bereits erschienene Hefte aus der Ritter-Runkel-Serie wiederholt. Die Digedag-Serie wurde schließlich eingestellt. Zu diesem Zeitpunkt arbeitete Comicautor Lothar Dräger schon intensiv an einem neuen Konzept für das MOSAIK, das später auch teilweise umgesetzt wurde. Bei der Gestaltung der Hauptfiguren konnte sich letztendlich Comiczeichnerin Lona Rietschel mit ihren Entwürfen durchsetzen. Nach einer Auszeit von einem halben Jahr brachte das Mosaik-Kollektiv 1976 ein eigenes Mosaik mit den Abrafaxen als Haupthelden auf den Markt. Hegen ging gegen das Abrafaxe-Mosaik vor, in dem er eine billige Kopie seiner Digedags sah und wollte auch den Gebrauch des Namens „Mosaik“ untersagen, scheiterte aber letztendlich.

Die seit Januar 1976 im MOSAIK erscheinenden Nachfolger der Digedags waren ebenfalls drei koboldähnliche Figuren, die durch die Zeiten und Regionen der Erde reisen. Sie wurde in Anlehnung an die Digedags Abrafaxe genannt und es wurde ihnen ein ähnliches Aussehen gegeben. Ihre Charaktere sind gegenüber ihren Vorgängern jedoch stärker differenziert. Die drei Helden Abrax, Brabax und Califax erfreuen sich bis heute großer Beliebtheit. Die Abrafaxe haben mit mehr als 400 regulären Heften sowie diversen Spin-Offs in 34 Jahren Erscheinungszeit ihre Vorgänger, die Digedags, bei weitem überholt. Bisher wurden weit über 200 Millionen Hefte beider Reihen verkauft.

Ob Digedags oder Abrafaxe – die Hefte gehörten zu den begehrten Suchobjekten der DDR. Der Verfasser des Beitrages erinnert sich an „Tauschgeschäfte“, um an alte Digedag-Hefte heranzukommen und die ersten Tage des Monats mit der verbundenen Hoffnung, die Abrafaxe dann endlich wieder lückenlos im Regal liegen zu haben.

Quellen: Wikipedia, MosaPedia, Privat.

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