Geschichte

Neuer Kurs

Mehr produzieren … besser produzieren … billiger produzieren … billiger kaufen!“ Mit diesen plakativen Losungen betrat das Politbüro der SED 1953 den „Neuen Kurs“. Am 2. Juni beschloss der Ministerrat der UdSSR die Verfügung „Maßnahmen zur Gesundung der politischen Lage in der DDR“. Damit wurde der im April 1952 von Stalin veranlasste politische Kurs („Kollektivierung“, „Aufrüstung“, „verschärfter Klassenkampf“, „beschleunigter Aufbau des Sozialismus“) von der neuen Kreml-Führung wieder zurückgenommen.

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Die SED-Führung wurde zu einer grundlegenden politischen Kehrtwendung aufgefordert: Das Tempo beim Aufbau des Sozialismus sollte deutlich gedrosselt werden. Das neue Maßnahmenpaket wurde am 11. Juni offiziell eben als „Neuer Kurs“ verkündet. Es wurden unter anderem Fehler gegenüber den Einzelbauern, Selbständigen, Intellektuellen und der Kirche eingestanden.

Zeitzeuge Fritz Schenk:


 

Der Beschluss sah auch vor, die Aufwendungen für die Schwerindustrie zu kürzen, die Versorgung der Bevölkerung zu verbessern, dem gewerblichen Mittelstand und den Bauern mehr Spielraum zu gewähren und die Rechtssicherheit zu erhöhen.

Die Frage der Normerhöhung fand allerdings keine Berücksichtigung. Dadurch wuchs in den Tagen nach dem 11. Juni maßgeblich der Unmut unter den Arbeitern. Am 16. Juni demonstrierten die Ostberliner Bauarbeiter – am 17. Juni brach der Aufstand schließlich im ganzen Land aus … Nach der Niederschlagung des Aufstandes wurde das Schlagwort Neuer Kurs noch eine Zeit lang gebraucht; 1955 wurde es parteioffiziell fallen gelassen.

Quellen: Wikipedia, Privat

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