Geschichte

Pfeil auf Schienen

Der VT 18.16 war ein hochwertiger und prestigeträchtiger Zug, der vor allem auf internationalen Strecken verkehren sollte. Produziert wurde er ab 1963 vom VEB Waggonbau Görlitz. Der Prototyp wurde mit zwei 900-PS-Motoren ausgestattet und war für 160 km/h zugelassen. Die Bezeichnung setzte sich aus „VT“ (für Verbrennungstriebwagen), „18“ (für 1800 PS) und „16“ (für 160 km/h) zusammen. In der Serienfertigung erhielt er zweimal 1000 PS.

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Der Triebzug wurde auch als Konkurrenzprojekt zum damaligen TEE mit der Triebwagen-Baureihe VT 11.5 der damaligen Deutschen Bundesbahn (DB) gesehen. Auf die Ausstattung und den Zustand wurde großer Wert gelegt; die Bewirtung im Zug war deutlich besser als in vergleichbaren DR-Zügen der DDR. Die Fahrzeuge kamen im internationalen Verkehr nach Skandinavien, Österreich und in die CSSR zum Einsatz. Bekannt war der Zuglauf als „Vindobona“ über Prag nach Wien.


 

Ende der 70er Jahre reichte bei vielen mit VT 18.16 gefahrenen Zugläufen die Platzkapazität nicht mehr aus, sodass die meisten dieser Züge auf lokbespannte Garnituren umgestellt wurden. Als „Vindobona“ verkehrte der VT 18.16 letztmalig 1979 nach Wien – hier waren die Ausgleichszahlungen der ÖBB der Grund, da diese keinen geeigneten Triebwagen zum turnusgemäßen Einsatz für diese Verbindung mehr besaßen. Die letzten internationalen Einsätze wurden Anfang der 80er Jahre als „Karlex“ und „Karola“ nach Karlsbad gefahren. Danach wurden die Züge schrittweise ausgemustert.

Anfang der 90er Jahre existierte nur noch ein einziger betriebsbereiter Zug (175 019, 313, 413, 014 und 2 VMe), welcher fortan als Museumszug der DR diente. Dieser erhielt 1992 die neue Baureihennummer 675 und wurde bis 2003 noch für das Nostalgieprogramm der DB genutzt. Im April 2003 ging die letzte betriebsfähige Einheit auf „Abschiedstour“ durch Deutschland und das benachbarte europäische Ausland. Mit Fristablauf im Juni 2003 wurde das Fahrzeug abgestellt und gehört heute zum Bestand des DB-Museums.

Aktuell ist das Fahrzeug im Ostbahnhof (siehe Foto oben) abgestellt. Am Bahnhof Berlin-Lichtenberg steht, als zweiter Zug in Berlin, der nicht einsatzfähige 175 015–016, der von einer BSW-Freizeitgruppe stationär erhalten wird. Ein dritter Zug (175 005–006, ehemaliger Jugendclubzug „Ernst Thälmann“ („Zentrales Jugendobjekt zur Elektrifizierung von Eisenbahnstrecken“) ist als Dauerleihgabe im Eisenbahnmuseum Chemnitz-Hilbersdorf zur äußerlichen Aufbereitung und soll dort wieder als Gaststätte hergerichtet werden.

Wie das DB-Pendant basierte auch die Baureihe VT 18.16 auf der Kruckenberg-Konstruktion DRG 137 155. Die Triebköpfe erhielten die auch schon in der Baureihe V 180 bewährten Dieselmotoren des Typs 12 KVD 18/21 vom VEB Motorenwerk Johannistal in Berlin. Anfangs hatten die Motoren eine Leistung von 900 PS, später wurde die Leistung auf 1000 PS (736 kW) gesteigert. Zur Leistungsübertragung diente ein 3-Wandler-Strömungsgetriebe L 306 RT vom Voith St.Pölten, welches direkt im vorderen Drehgestell eingebaut war. Über Gelenkwellen und Achsgetriebe wurde das jeweils vordere Drehgestell angetrieben. Als vierteilige Einheit war eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h zugelassen.

Die Triebwagenzüge wurden auf folgenden Strecken im internationalen Reiseverkehr eingesetzt:

Berlinaren: Berlin–Malmö (Königslinie)
Neptun: Berlin–Kopenhagen (Trajekt Warnemünde–Gedser)
Vindobona: Berlin–Prag–Wien
Karlex: Berlin–Karlsbad
Karola: Leipzig–Karlsbad

Die letzten Einsatzgebiete der Züge waren die Verbindung Bahnhof Berlin Zoologischer Garten–Leipzig Hauptbahnhof zur Leipziger Messe und die Schnellzüge Sorben-Express Berlin–Bautzen Mitte der 1980er Jahre.

Mehr Infos auf Facebook:

Quellen: Wikipedia, bahnbilder.de, Privat.

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