Social Media für Gutmenschen

weiterempfehlen (1)„Social Media“ scheint wie ein Geist, der uns durchdringt und festhält. Gibt es Glückliche, an denen dieser Sturm einfach vorbei rauscht? Nun, wie immer man es nimmt, wer im Marketing unterwegs und für den stetigen Fluss an neuem Geschäft zuständig ist, sollte doch genauer hinschauen. Vielleicht ist „Social Media“ ja wirklich der „heilige Gral“ der Werbung? Oder auch nicht. Oder doch ein Tool für Gutmenschen, die sich lediglich vernetzen wollen? Oder auch nicht.

Wer „Social Media“ hört, sollte immer Marketing dazu denken: Social Media Marketing. Darum geht es – um eine Form des Marketing. Und auch hier geht es um … Geld, Geld, Geld. Vorher kommt aber der Inhalt und nur darüber geht etwas. Eine gute Definition von Social Media aus einem Blog: „In today’s connected world, ordinary people will witness the news, and share it with others, leaving the paywalled media without any paying audience“ (In unserer heutigen, vernetzen Welt, sind ganz normale Leute dabei, wenn Nachrichten entstehen und teilen diese Information mit anderen, während die Bezahlseiten von Medien kein Publikum finden).

Früher, bevor es „Social Media“ gab, brauchte es professionelle Medien, wie Zeitungen, Fernsehen, Radio etc., um eine Nachricht unters Volk zu bringen. Heute, im Social Media-Zeitalter, verbreitet das „Volk“ selbst die Nachrichten. Das hat weitreichende Folgen. Bezahlseiten finden weniger Publikum und was eine Nachricht ist, wird nicht mehr von einer medialen Elite bestimmt (Journalisten, Verleger, Zeitungs- und TV-Investoren etc.). Und weil das Verbreiten einer Nachricht nicht mehr an Geld oder großes Know-how geknüpft ist, kann praktisch jeder seine Botschaft unters „Volk“ bringen.

Marketing-Tools gibt es inzwischen viele …

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Das heißt nicht, dass „Social Media“ vordergründig ein Instrument zur Abschaffung medialer Bevormundung ist. Im Vordergrund steht das Marketing. Einer, der das Metier beherrscht wie kein Zweiter, ist der Präsident der Vereinigten Staaten, Barack Obama. Er hat nicht nur via Internet, via Mobilisation der kleinen Leute oder neudeutsch „via Social Media Marketing“ die höchste Wahlkampf-Spendensumme ever aufgetrieben, nein, er macht genau so weiter, um seine Wiederwahl zu sichern.

Soviel an dieser Stelle: Obama hat eine Community von über 3 Millionen Unterstützern aufgebaut, die er kontinuierlich u.a. via e-Mail mit wertvoller Insider-Info versorgt. Diese Leute sind nicht auf Experten aus TV und Zeitungen angewiesen, die ihnen erklären, was der Präsident mit dieser Aktion und jener Entscheidung wohl gemeint hat. Nein, der Präsident selbst macht das. Und wenn das kein gutes Marketing ist .

Allerdings sind wir normalen „Social Media“ Nutzer nicht Obama und in der Praxis des „kleinen Mannes“ sieht „Social Media“ etwas anders aus. Hier zählen Inhalte, Inhalte, Inhalte – natürlich nur, um letztlich an etwas heranzukommen: Einen Auftrag, Job, Kunden, Partner, politischen Einfluss oder einfach nur ein wenig Aufmerksamkeit. Die psychologische Komponente wird allerdings meist ausgeblendet und es herrschen anerzogene Regeln (Beispiel „nonprofitables Gutmenschdenken“), wobei viele User das, was sie eigentlich wollen, nicht zugeben möchten.

Ein kleines Beispiel aus der Praxis im Selbstversuch: Um etwa in „Facebook“ eine Unternehmung zu bewerben, monologisieren zahlreiche Seiten an ihre eigene Pinnwand und lassen „Fremde“ außen vor. Die sollen staunen und schlußendlich nur kaufen. Schreibt man als Nutzer an deren Pinnwände (sofern die nicht gleich gesperrt sind), um etwa eine „WIN / WIN“ – Situation zu erzeugen (altdeutsch: „Eine Hand wäscht die andere“), wird man umgehend als böse Konkurrenz oder Störenfried betrachtet und entfernt. Den Seitenbetreibern kann man social-medial nur sagen: „Ziel verfehlt“.

„Social Media“ heißt eben auch, ehrlich zu bekennen, in welcher Welt wir (schon immer) leben. Sich damit zu arrangieren kann sowohl Engagement für hehre Ziele beinhalten, als auch über scheinbar Banales zu reden. Natürlich immer mit den Hintergedanken, dass es sich mindestens um (Eigen)Marketing handelt. Für alle Gutmenschen, die wirklich keines, aber auch gar keines der „Social Media“(Marketing) Ziele anstreben, seien fachspezifische Foren (ja, die gibt es noch) empfohlen. Aber bitte stets auf der nonmateriellen Ebene bleiben!

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