„Sehr jung ist die Stadt, die auf hellgelbem märkischem Sand, der sonst nur Boden für dürre, hochstämmige Kiefern sein kann, gebaut wird.“ Das schreibt die Zeitschrift „Wissen und Leben“ in ihrer September – Ausgabe von 1958. Der Artikel beschreibt die breiten Straßen sowie die abwechslungsreiche Architektur und stellt die „Komplexbrigade Gebert“ vor, die sämtliche Bauarbeiten bis zur Fertigstellung des neuen Caferestaurants leistet.
Die Entscheidung zum Aufbau einer Stadt für das neuentstehende Eisenhüttenkombinat bei Fürstenberg an der Oder fiel auf dem III. Parteitag der SED im Juli 1950. Die VVB Industrie-Entwurf Berlin bekam daraufhin den Auftrag, einen städtbaulichen Entwurf zu erstellen. Der technische Direktor des Entwurfsbüros, Franz Ehrlich, arbeitete insgesamt fünf Entwürfe aus, die aber allesamt als zu „internationalistisch“ abgelehnt wurden.
Die Namensgebung erfolgte offiziell am 07. Mai 1953 durch Walther Ulbricht bei einem Festakt auf dem Platz des Gedenkens. Am 22.01.1953 wurde Stalinstadt zum selbstständigen Stadtkreis erklärt.
Stalinstadt gehörte zu den zahllosen sozialistischen Planstädten in Mittel- und Osteuropa, die sowjetischen Vorbildern nachempfunden waren. Innerhalb der DDR nahm die Stadt jedoch eine Sonderstellung ein und erfuhr eine entsprechende Förderung. So lag das monatliche Durchschnittseinkommen im Kreis Stalinstadt im Jahr 1956 mit 445 Mark deutlich über dem aller anderen Kreise des Bezirkes Frankfurt/Oder. In der Bezirksstadt lag der Wert bei 377 Mark. Für die neoklassizistische Architektur („Stalinbarock“) der in den 50er Jahren errichteten Stadt mit ihren als Arbeiterpalästen bezeichneten Wohnbauten galten die „Die 16 Grundsätze des Städtebaus“.
Im Zuge der Entstalinisierung wurde der Name getilgt, indem durch den Zusammenschluss von Stalinstadt, Fürstenberg (Oder) und Schönfließ (Niederlausitz) am 13. November 1961 Eisenhüttenstadt gegründet wurde.
Quelle: Wikipedia