11. September 2001: Ich komme aus einem muffigen Leipziger Büro nach Hause, schalte n-tv ein und glaube zunächst nicht, was ich da sehe. Ein Special zum Terrorakt in Dauerschleife. Einschlagende Flugzeuge, Feuer, Rauch, Einsturz, Trümmer. Und das in New York – der „Übermetropole“ des Westens. Die Sache wird für mich realer, meine eigenen Problemchen winziger.
Es war ein Angriff auf die westliche Demokratie zu Beginn des neuen Jahrtausends und oberflächlich gesehen eine symbolhafte Fortsetzung „Morgen- gegen Abendland“. Egal, wer die genauen Drahtzieher waren und ob Sprengsätze bereits in den Gebäuden angebracht waren – es gab viele Todesopfer, die ihrerseits einfach in muffigen Büros saßen oder helfen wollten oder einfach nur zur falschen Zeit am falschen Ort waren.
Michael Moore`s „9/11“ fand ich später in seinem bekannten „könnte-ja- sein-Stil“ sehr spannend, letztendlich aber auch ein filmisches Ergebnis der westlichen Paranoia, wobei der Mörder immer bereits hinter der eigenen Gardine wartet.
Da habe ich vor einiger Zeit eine ganz andere Sicht auf dieses Ereignis gefunden. Der Bremer Filmemacher Jens Schmidt besuchte den „Ground Zero“ in New York 1999 und 2008, filmte vor- und nach den Anschlägen. Genau die Sicht „von unten“ ist es, die den 11. September 2001 anders begreifbar macht.