Soljanka

Hasta la vista, baby

Quelle: Rotten Tomatoes Classic Trailers (YouTube)

Vor einigen Tagen las ich in einer großen, bunten Tageszeitung über Schwarzeneggers` Arnold und das Ende seiner Ehe. Nach 25 Jahren! Naja, die Blätter ähneln sich, die Artikel auch. So ein Eheende kommt vor, auch bei den Schwarzeneggers. Doch wird auch gleich mal abgerechnet – mit diesem Karrieristen, der als Schauspieler natürlich Schrott spielte, schlechtes Ösi-Englisch laberte und ein Gouverneur ohne Herz war, weil er Menschen hinrichten ließ.

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Da habe ich auch über den Dichter Stanley (”Tookie“) Williams gelesen. Im Jahre 1981 wurde er wegen vierfachen Mordes von einem US-amerikanischen Gericht zum Tode verurteilt. Schwarzenegger lehnte als kalifornischer Gouverneur das Gnadengesuch der Williams-Anwälte ab. Der Oberste US-Gerichtshof plädierte kurz darauf ebenfalls gegen eine Begnadigung, Williams starb durch die Giftspritze.

Reicht das, um – wie die große, bunte Tageszeitung schrieb – aus Schwarzenegger einen „peinlichen, hirnlosen Muskelmann“ zu machen?

„Nein“ sage ich, denn da sind auch noch Selbst- und Rechtsverständnis der USA. Die Bushs, Reagan, Clinton, Obama und all die anderen präsidialen Persönlichkeiten Amerikas sind nicht gleich feige „Gnadengesuchsverweigerer“, weil sie Todesurteile in den USA nicht verhindern oder sich nicht via Slogan „weg mit der Todesstrafe“ an Bäume und Eisenbahnschienen ketten.

Und Schwarzenegger? Der Österreicher Arnold S. hat den „amerikanischen Traum“ (bislang) in aller Konsequenz gelebt. Er spielte nicht nur den Starken auf der Leinwand, sondern übernahm auch politische Verantwortung – etwa unter Bush sen. als Vorsitzender des „Nationalen Rates für Fitness und Sport“ sowie als gewählter kalifornischer Gouverneur.


 

Vielleicht habe ich gerade deshalb und neugieriger als früher die „Terminator“-Reihe aus dem Schrank geholt und – verteilt auf einige Abende – bei einem guten Glas Rotwein im heimischen Kino angesehen.

Mein analytisches Fazit: Arnies „Paraderolle“ als terminierender (und letztendlich terminierter) Terminator hat wohl auch mit Schwarzeneggers Persönlichkeit zu tun, der Stoff der Filmreihe mehr mit der Wirklichkeit, als dem Betrachter bewusst ist. Auf den Straßen Berlins etwa sehe ich irgendwie täglich gleich mehrere Exemplare der „Terminator“-Spezies, die seit 1984 auf den Leinwänden der Welt Angst und Schrecken verbreitet. Sie alle tragen ihr menschliches Antlitz, doch unter dem Gewebe tickt scheinbar pure Technik. Funktionierend, kalt, emotionslos der Blick auf die Tagesaufgabe gerichtet: Nach oben kommen, Gegner vernichten!

Und die nehme ich auch Schwarzenegger`s Arnold durchaus ab – auf und außerhalb der Leinwand.

In Germany sollten allerdings und vor allem Fachkräfte bei bunten Tagesblättern auf dem Teppich bleiben und mal tief Luft holen. Schwarzenegger, der in seinem Schauspielerleben zahlreiche Awards einheimste, hat 1996 auch hierzulande den begehrten „Bambi“ erhalten. Zur Erinnerung: Den Bambi gibt es für „Menschen mit Visionen und Kreativität, die das deutsche Publikum im jeweiligen Jahr „besonders berührt und begeistert“ haben.

Hasta la vista, baby …

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