Nun warte ich in Weimar seit Tagen auf die Schneepokalypse, doch es schneit lediglich. Ein Nachbar machte mich auf knappes Streusalz aufmerksam, wirkte dabei irgendwie angespannt. Dabei ist der weiße Untergang doch nicht wirklich neu.
Als unschuldiges Kind habe ich 1978/79 den Temperatursturz und Wintereinbruch mit viel Schnee erlebt und der damaligen Erwachsenen-Erkenntnis … „Alles spielt verrückt, sogar das Wetter“.
In den späteren Jahren gab es – gefühlt – kaum noch einen „echten“ Winter – so wie in den Erzählungen der Alten. Zugefrorene und schlittschuhbereite Flüsse, Winteridyll zu Hause und Marika Rökk im Kino. Alles schön und alles gut. Die Erderwärmung nebst Ozonloch nahm mir dann jegliche Hoffnung auf Wintergefühle – doch nun dieser Traum aus Schnee.
Ich fasse es nicht und in einer großen Zeitung werde ich sogar gebeten, Vorräte anzulegen – schließlich kann man nie wissen.