Am Morgen des 28. Dezember 1978 herrschen in der ganzen DDR etwa zehn Grad über Null. Ein nahezu typisches Sauwetter rund um Weihnachten. Die Geschichten der Alten von „kalten und richtigen Wintern“ – weit weg. In der „Platte“ – ohnehin mit ihren freiliegenden Heizungsrohren überheizt – herrschen frühlingshafte Temperaturen.
In der Nacht darauf stürzen die Temperaturen plötzlich um fast 30 Grad Celsius. Die Warm-Kalt-Front schiebt sich bedrohlich vom Norden in den Süden, vom Westen in den Osten, über die innerdeutsche Grenze hinweg. Etwas Unbekanntes, das für die Betroffenen katastrophale Auswirkungen hat.
Doku zur Katastrophe:
https://youtu.be/xlizysmJLMw
Die Nordbezirke der DDR versinken binnen weniger Stunden unter einem mehrere Zentimeter dicken Eispanzer – die Folge des gefrierenden Regens. Dann setzt ein 78-stündiger Schneesturm ein. Nichts bewegt sich mehr.
Menschen, die nach Hause wollen, warten in den Haltestellenhäuschen vergeblich auf ihre Busse. Die Insel Rügen ist plötzlich von der Außenwelt abgeschnitten und muss aus der Luft von NVA-Hubschraubern mit Brot und Decken versorgt werden.
Die gravierendste Folge des Temperatursturzes aber ist, dass die Energieversorgung der DDR massiv gefährdet ist. Die Bagger in den Braunkohlen-Tagebauen der DDR drohen, einer nach dem anderen stillzustehen. Das “Neue Deutschland” berichtet in ungewohnter Offenheit darüber, dass die Versorgung mit Fernwärme nicht mehr gewährleistet werden kann. Menschen erfrieren in ihren Wohnungen. Doch in diesem Winter spielen sich auch Szenen großer Hilfsbereitschaft und Solidarität ab…
Quellen: Wikipedia, Youtube, mdr, Privat.