In Zeiten, in denen man nicht krank werden sollte, bekommt das Wandern irgendwie nochmal einen Extraplatz im Arzneischrank. Käme ein Vorfahr aus der Zeitschleife vorbei und wir sprächen das Thema „Wandern“ an, so würde er uns wohl umgehend den Wanderpiepmatz zeigen. Schließlich wurde aus der einst normalen Fortbewegungsmethode per Pedes eine Art Freizeitsport.
Und egal, wieviel: Wandern ist gesund, befreit die Seele und hat sich in den letzten einhundert Jahren zum echten Wirtschaftsfaktor für den Tourismus entwickelt. Man schrubbt Kilometer, trifft interessante Leute und genießt die Natur. Als erster historisch dokumentierter „zweckfreier“ Wanderer gilt übrigens der Italiener Francesco Petrarca, der 1336 mit seinem Bruder den etwa 1900 m hohen Mont Ventoux (Frankreich) bestieg.
Kleine „Wanderknigge“ mit Manuel Andrack
Der Autor des Beitrages wähnt sich selbst inzwischen als regelmäßiger Nutzer des klassischen Wanderterrains, also der Mittelgebirge. Wieviel Kilometer dabei schon in den Jahren meiner Berlin-Brandenburg-Zeit wandertechnisch „abjelofen“ wurden, weiß ich nicht mehr – es waren jedenfalls viele. Und nun die nächsten Jahre mal wieder Berge! Den Puls mal in den grünen Bereich schicken, Muskeln und Sehnen grenzwertig belasten und am Ende wieder nicht einfach nur zehn Kilometer gewandert, sondern genossen – hach …
P.S.: Das Wandern ist des Müllers Lust?
1844 vertonte übrigens der Leipziger Musiklehrer Carl Friedrich Zöllner bei einem Aufenthalt am Mühlenwehr in Oldisleben (heute Kyffhäuserkreis in Thüringen) den Müllerschen Text als vierstimmigen Chorsatz für Männerchöre. In dieser Fassung wurde das Lied zu einem der bekanntesten deutschsprachigen Wander- und Volkslieder.
Quellen: Wikipedia, YouTube, Privat