Was macht denn nun eigentlich Weimar aus? Ja ja, Goethe und Schiller – nee nee, das meine ich nicht. Vielleicht sollte ich nach dem „Alleinstellungsmerkmal“ fragen.
Ich sehe das so: Es gibt keines, was in einem Wort gesagt, in einer Headline zusammengefasst werden kann. Das Städtchen lebt von seiner Vielfalt – seiner Widersprüchlichkeit – seinen Kontrasten. Jo, die gibt es hier auch.
Sie zu sehen geht wie folgt: Die Kultur- und Bildungsbrille absetzen und alle Huldigungszeremonien der letzten 159 Jahre vergessen.
Die sind nämlich ihrerseits schon wieder museal und gehören in den entsprechenden Ausstellungsträger. Das Weimarer Stadtmuseum wäre der richtige Ort dafür und würde damit vielleicht 12 Prozentpunkte mehr Popularität erreichen – es wäre dem gut konzipierten Haus zu gönnen.
Das sich im Aufbau (und Chaos) befindliche Stadtmarketing hat genau diese Aufgabe, indem es den vorhandenen Tourismus integriert und alle Werte in dieser Stadt nach innen und außen trägt. Mein kurzes Fazit: Es geht nur über die Dynamik der Vielfalt. Auch in Weimar.