Bedingungslose Kapitulation der deutschen Wehrmacht
Noch vor der Kapitulation kehren drei Gruppen emigrierter deutscher Kommunisten nach Ostdeutschland zurück:
· Gruppe Ulbricht nach Berlin
· Gruppe Gruppe Ackermann nach Sachsen
· Gruppe Sobottka nach Mecklenburg-Vorpommern …
Walter Ulbricht soll 1945 in Berlin die Bezirksverwaltungen aufbauen und dazu geeignete Antifaschisten auswählen. Dabei gilt seine Direktive: „Es muß demokratisch aussehen, aber wir müssen alles in der Hand halten“.
11. Juni 1945: Konstituierung der KPD – Aufruf des ZK der KPD zur „antifaschistischen Umwälzung“ in Deutschland
15. Juni 1945: Bildung des ZA der SPD – Aufruf des ZA der SPD (in Ostberlin blieb die SPD bis 1961 bestehen).
19. Juni 1945: Gründung des gemeinsamen Arbeitsausschusses der SPD und KPD.
26. Juni 1945: Gründung der CDU.
5. Juli 1945: Gründung der LDP.
14. Juli 1945: Bildung des Antifablock (Einheitsfront der antifaschistich-demokratischen Parteien).
Potsdamer Konferenz17. Juli bis 2. August 1945: Potsdamer Konferenz (Abkommen zum Aufbau einer friedlichen, demokratischen Ordnung in ganz Deutschland.
7. Februar 1946: Gründung der FDJ (Freie Deutsche Jugend).
21./22. April 1946: Gründung der SED
30 Juni 1946: Volksentscheid über die Überführung der Betriebe von Kriegsverbrechern und Naziaktivisten in Volkseigentum.
24. Juli – 16. August 1946: Verordnungen der Verwaltungen von Thüringen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Mecklenburg über die Enteignung von Kriegsverbrechern und Naziaktivisten.
21./22. Oktober 1946: 3.400 deutsche Wissenschaftler werden zur Arbeit in der Sowjetunion verpflichtet.
20. bis 24. September 1947: II. Parteitag der SED in Berlin.
Mai 1948: Gründung der NDPD ab Mitte Mai 1948 arbeitet die Industrie in der SBZ nach einem Halbjahresplan
23. Juni 1948: Währungsreform in der SBZ und in „Groß-Berlin“
Adolf Hennecke 13. Oktober 1948: Adolf Hennecke, Hauer im Karl-Liebknecht-Schacht in Oelsnitz, gibt durch die Übererfüllung seiner Arbeitsnorm mit 387 % den Anstoß zur Aktivistenbewegung.
27. September 1949: W. Pieck, W. Ulbricht, F. Oelsner und O. Grotewohl bekommen in Moskau die Zustimmung zur Gründung der DDR. Während der Gründungsvorbereitungen lässt Gerhart Eisler verlauten:“…wenn wir eine Regierung gründen, geben wir sie niemals wieder auf, weder durch Wahlen noch andere Methoden“.
7. Oktober 1949:
· Gründung der DDR,
· Erste Verfassung der DDR,
· Gründung der „Nationalen Front des demokratischen Deutschland“ (vereint alle Parteien und Massenorganisationen) vorerst mit dem proklamierten Ziel der Wiedererlangung der Einheit Deutschlands.
Der erste Zweijahrplan von 1949 bis 1950 wird beschlossen.
Dezember 1949: Einsetzen des Obersten Gerichts und der Staatsanwaltschaft sowie Neuordnung der gesamten Gerichtsverfassung
1949: Wiederaufnahme der Traktorenproduktion in Ostdeutschland bzw. in der DDR.
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Januar 1950: Die Nationale Front setzt ein Sekretariat ein, bildet Landes-, Kreis- und Ortsausschüsse und wird damit auch innerhalb der DDR wirksam. Damit wird die Nationale Front zum SED-Kontroll- und Lenkorgan für alle anderen Parteien und Massenorganisationen.
8. Februar 1950: Gründung des Ministeriums für Staatssicherheit
1950 hat die Kasernierte Volkspolizei bereits 50.000 Mann.
6. Juli 1950: Anerkennung der Oder-Neiße-Linie durch die DDR („Görlitzer Vertrag“)
Juli 1950: III. Parteitag der SED, eine Partei neuen Typus entsteht, absoluter Totalitätsanspruch der SED und demokratischer Zentralismus sind bestimmend.
Oktober 1950: 1. Wahl des „Blockes der Nationalen Front“ mit der Einheitsliste, womit eine endgültige Abkehr vom demokratischen Mehrparteiensystem verbunden ist.
30. November 1950: Vorschlag Grotewohls zur Bildung eines gesamtdeutschen konstituierenden Rates.
Der Zweijahrplan bezüglich der Lieferung von Technik an die Landwirtschaft kann 1950 nicht erfüllt werden.
1951-1955: Der 1. Fünfjahrplan wird beschlossen. Er muss durch die Unruhen um den 17. Juni 1953 wesentlich geändert und korrigiert werden.
15. September 1951: Grotewohl präzisiert seine Vorschläge vom 30.11.1950.
1952: Nach dem Scheitern der Stalin-Note abrupter Kurswechsel der SED-Führung: „Volksarmee schaffen – ohne Geschrei. Pazifistische Periode ist vorbei…“ (W. Pieck).
9.-12. Juli 1952: Tagung der zweiten Parteikonferenz der SED
Beschluss zum „Planmäßigen Aufbau der Grundlagen des Sozialismus“. W. Ulbricht sagt: „Wir werden siegen, weil der große Stalin uns führt“.
Mitteilung über den ersten vollgenossenschaftlichen Kreis HainichenNeben der Bildung von LPG wird auch die Gründung von Produktionsgenossenschaften des Handwerks (PGH) beschlossen.
23.Juli 1952: Auf der 24. Sitzung der Volkskammer wird die Auflösung der fünf Länder und Neugliederung in 14 Bezirke beschlossen. Damit werden die letzten Reste von Föderalismus und Selbstverwaltung beseitigt und der Übergang zur zentralisierten Verwaltung geschaffen.
17. Juli 1952: Schaffung des Präsidiums des Ministerrates nach sowjetischem Vorbild. Volkswirtschaft und staatliche Organe sollen operativ geleitet werden.
Die SED will nach der Verkündung des Aufbaus des Sozialismus die Kirche als politischen und gesellschaftlichen Faktor ausschalten.
Seit Dezember 1952 wird vor allem gegen die Jungen Gemeinden (Relegation von 3.000 Schülern und 2.000 Studenten) vorgegangen. Eine Reihe kirchlicher Institutionen wird verboten, Einrichtungen der Diakonie verstaatlicht.
30. April – 6. April 1953: IV. Parteitag der SED
21. April 1953: Protest der evangelischen Bischofskonferenz gegen die Verfolgung bekennender Christen in der DDR
23. April 1953: Beginn der Kampagne „Arbeiter aufs Land“
(Aufruf unter SED-Leitung mit Unterstützung des FDGB auf der 16. Tagung des FDGB-Bundesvorstandes am vom 9.-11.3.54).
Zwischen Juli 1952 und Mai 1953 verdoppelt sich die Zahl der Gefängnisinsassen auf über 66.000.
10. Juni 1953: Grotewohl lädt alle Bischöfe der DDR zu einer Konferenz ein und verkündet u.a. die Rücknahme der Kirchenverbote und der Relegationen (siehe 1952).
11. Juni 1953: Der Ministerrat beschließt Maßnahmen zur Verbesserung der Lebenslage der Bevölkerung auf der Grundlage der Empfehlung des Politbüros des ZK der SED. Eine Reihe von Verordnungen, die überspitzte Maßnahmen enthielten, z. B. die Beschränkung für die Ausgabe von Lebensmittelkarten, wird aufgehoben.
13. Juni 1953: Betriebsausflug der ca. 600 Arbeiter und Angestellten der Baustelle des Krankenhauses Friedrichshain endet mit einer Streikversammlung in der Gaststätte „Rübezahl“ am Müggelsee.
17. Juni 1953: Gründe für den Aufstand:
· Verschlimmerung der Lebenslage
· Permanente Mangelwirtschaft
· Verfolgung der Kirche
· Preissteigerungen
· Erhöhung der Arbeitsnormen
· Absoluter Vorrang der Schwerindustrie
· Erhöhte Steuer. und Abgabelasten für den Mittelstand
· Zwangsmaßnahmen gegen Intellektuelle, Selbständige, Bauern
25. Juni 1953: Der Ministerrat fasst weitere Beschlüsse zur Verbesserung der Lebenslage der Bevölkerung und führt damit die am 11. Juni eingeleiteten Schritte fort.
Juli 1953: In Großbetrieben, staatlichen Verwaltungen und anderen Institutionen werden Kampfgruppen gebildet.
Die Kurskorrekturen vom 11. Und 25. Juni durch die SED kommen zu spät. In Berlin und anderen Großstädten kommt es zu Streiks u. Demonstrationen. Der Flüchtlingsstrom in den Westen nimmt merklich zu.
Flüchtlingszahl von 1953: 331.000 Bürger.
In der Zeit nach dem 17. Juni 53 werden zwischen 8.000 u. 10.000 Bürger festgenommen. Es gibt im Zusammenhang mit dem Aufstand mindestens 50 Tote.
Nach dem 17. Juni 1953: Doppelte Strategie der SED-Führung. Abrechnung mit „politisch geschwankten“ Funktionären einerseits und Beruhigung der Bevölkerung durch Verbesserung der Lebensverhältnisse.
April 1954: IV. Parteitag der SED. Ulbricht erklärt, dass die Einheit Deutschlands eine unumstößliche Gesetzmäßigkeit sei, an der jeder zugrunde gehen wird, der sich diesem Gesetz entgegenzustellen wagt.
Die Schaffung der LPG wird als größter Fortschritt seit dem III. Parteitag der SED eingeschätzt.
Flüchtlingszahl von 1954: 184.000 Bürger.
1955: Integration der DDR in den Ostblock. Aufstieg der DDR von Besatzungszone und Ausbeutungsobjekt zu einem „Partner“.
Mai 1955: Die DDR gehört zu den Unterzeichnerstaaten des „Warschauer Paktes“.
März 1955: Offizielle Abkehr der Partei- und Staatsführung vom Stalinismus, jedoch ohne selbstkritische Aufarbeitung bzw. tatsächliche Abkehr vom Stalinismus.
In den Mittelpunkt der Arbeit der Nationalen Front wird die Arbeit zur Stärkung der DDR gestellt.
Flüchtlingszahl von 1955: 252.000 Bürger.
Willi Stoph übergibt am 30.04.56 die erste Truppenfahne der NVA18. Januar 1956: Gesetz über die Schaffung der Nationalen Volksarmee.
März 1956: Beschluss des zweiten Fünfjahrplans bis 1960
Juni 1956: III. Parteikonferenz: Beherrschender Slogan „Arbeite mit, plane mit, regiere mit“.
Juni 1956: Begnadigung von 11000 Personen. Bis Oktober 1956 Entlassung von 21000 Häftlingen.
1956 wächst die Opposition des „dritten Weges“ in den Reihen der Partei, besonders vertreten durch Ernst Bloch u. Robert Havemann.
Eine weitere typische Oppositionsgruppe aus SED-Funktionären ist die um Wolfgang Harich und den Leiter des Aufbau-Verlages Walter Janka: „Wir wollen auf den Positionen des Marxismus-Leninismus bleiben. Wir wollen aber weg vom Stalinismus“.
30. Dezember 1956: Das „Neue Deutschland“ schlägt eine Konföderation der beiden deutschen Staaten vor.
1957: Ulbricht ist bemüht, die Entstalinisierung in der DDR zu blockieren. Nach der Niederschlagung des Aufstandes in Ungarn im Herbst 1956 gewinnt W. Ulbricht wieder Auftrieb. Es kommt zu einem jähen Ende des politischen „Tauwetters“. Harich und Janka werden verhaftet und zu hohen Zuchthausstrafen verurteilt. W. Ulbricht signalisiert, dass er Diskussionen über „dritte Wege“ nicht dulden würde.
Oktober 1957: „Sozialistische Revolution“ in der Kunst. Gefordert wird der sozialistische Realismus.
Februar 1958: Zur 35. Tagung des ZK der SED werden Karl Schirdewan, Ernst Wollweber und Gerhart Ziller als Reformanhänger und Gegner von Ulbricht verurteilt, wegen „Gefahr revisionistischer Auffassungen auf dem Gebiet der Agrarwissenschaft“
28.Mai 1958: Gesetz über die Abschaffung der Lebensmittelkarten. Eine gewisse Stabilität scheint erreicht, die Bevölkerung kann in größerem Umfang politisch neutralisiert werden. Man richtet sich ein, arrangiert sich.
10.-16. Juli 1958: V. Parteitag der SED: Slogan „Einholen und Überholen der BRD“. Die Vollendung des sozialistischen Aufbaus wird beschlossen.
1958/59: Eine für die Bevölkerung spürbare Konsolidierung der DDR-Wirtschaft erfolgt.
3. Januar 1959: Erste „Brigade der sozialistischen Arbeit“ kommt aus dem VEB Elektrochemischen Kombinat Bitterfeld (später „Kollektiv der sozialistischen Arbeit).
15.-17. Januar 1959: 4. Tagung des ZK der SED. „Nachweis“ durch W. Ulbricht, dass die revisionistische Konzeption der Schirdewan-Gruppe scheitern musste.
24. April 1959: Auf der Kulturkonferenz in Bitterfeld (1. Bitterfelder Konferenz) wird der sozialistische Realismus als die verbindliche Kunstrichtung definiert („Greif zur Feder Kumpel“).
29. Mai 1959: Beschluss der staatlichen Plankommission (SPK) zur Verbesserung der Holzausnutzung und den Holzaustausch.
Flüchtlingszahl von 1959: 143.917 (tiefster Stand seit 1949).
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19. Juli 1960. Walter Ulbricht unterbreitet auf einer internationalen Pressekonferenz in Berlin Tatsachen über konkrete „Bonner Angriffspläne“ und Kriegsvorbereitungen gegen die DDR. Die Embargopolitik der BRD wird angeklagt.
Walter UlbrichtSeptember 1960: Walter Ulbricht vereint mit dem Vorsitzenden des Staatsrates, dem Generalsekretär der SED und dem Vorsitzenden des Nationalen Verteidigungsrates alle entscheidenden Funktionen der DDR in seiner Person.
Flüchtlingszahl von 1960: 199000
Juni 1961: Ministerpräsident Stoph muss Engpässe bei der Versorgung der Bevölkerung mit Fleisch, Milch und Butter eingestehen. Es werden jedoch keine Lebensmittelkarten wiedereingeführt, sondern der Bezug von Butter und Fleisch durch Kundenlisten in den jeweiligen Geschäften geregelt.
Der Anteil des privaten Handwerks am handwerklichen Gesamtprodukt sinkt von 93% im Jahre 1958 auf 65% im Jahre 1961.
Flüchtlingszahl im April 1961: 30000 !!!
15. Juni 1961: W. Ulbricht antwortet auf die Frage einer Journalistin der Frankfurter Rundschau, ob die DDR plane, eine „Staatsgrenze am Brandenburger Tor zu errichten“: „Ich verstehe die Frage so, dass es in Westdeutschland Menschen gibt, die wünschen, dass wir die Bauarbeiter der Hauptstadt der DDR dazu mobilisieren, eine Mauer aufzurichten. Mir ist nicht bekannt, dass eine solche Absicht besteht. (…) Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten“.
Flüchtlingszahl im Juli 1961: 30.415
12. bis 13. August 1961: Bau der Mauer zu Westberlin sowie Beginn der verstärkten Bewachung der Grenzen zur BRD.
16. August 1961: Aufruf der FDJ zum Schutz der Republik. Bis zum 1. November 1961 verpflichten sich 285.430 Jugendliche zum Dienst in den bewaffneten Organen.
Flüchtlingszahl in den ersten beiden Wochen des Monats August 1961: 47.433
20. September 1961: Die Volkskammer verabschiedet das Gesetz über die Verteidigung der DDR.
Ende 1961: DDR billigt uneingeschränkt den Entstalinisierungsprozess in der UdSSR
24. Januar 1962: Auf der 21. Tagung der Volkskammer wird das Gesetz über die allgemeine Wehrpflicht beschlossen.
15.-21. Januar 1963: VI. Parteitag der SED verbunden mit einem Führungswechsel an der SED-Spitze (u.a. kamen Apel, Jarowinsky und Mittag). Die SED ist zu wesentlichen Reformen des bisherigen Wirtschaftssystems bereit, u.a. die zentrale Planung und Lenkung der Industrie betreffend. Auf dem Parteitag wird der „umfassende Aufbau des Sozialismus in der DDR“ verkündet. Das Wirtschaftssystem soll modernisiert und dessen Effizienz erhöht werden.
14. Mai 1963: Gründung der ABI (Arbeiter- und Bauerninspektion). Dies soll im Zusammenspiel mit der Einführung des Neuen Ökonomischen Systems der Planung und Leitung (NÖSPL) die Entwicklung der Wirtschaft ankurbeln. Slogan „Vertrauen ist gut – Kontrolle ist besser“.
21. Juni 1963: Der Ministerrat der DDR beschließt die Verordnung über Maßnahmen zum Schutz der Staatsgrenze zwischen der DDR und Westberlin.
24./25. Juni 1963: Die Wirtschaftskonferenz des ZK der SED und des Ministerrates verabschiedet die Richtlinie für das „Neue ökonomische System der Planung und Leitung der Volkswirtschaft“ (NÖSPL = Phase 1) mit dem Kernpunkt des Systems der „ökonomischen Hebel“ unter besonderer Mitwirkung von Erich Apel.
Die NÖSPL-Anwendung führte zur Verbesserung der wirtschaftlichen Lage.
2. November 1963: Neues Deutschland, Nr. 301: „Die Republik braucht alle, alle brauchen die Republik“. Für etwa zwei Jahre können auch kritische Dichter und Liedermacher veröffentlichen bzw. auftreten (Künstler wie Wolf Biermann, Werke wie „Ole Bienenkopp“, „Der geteilte Himmel“, „Spur der Steine“ sowie westliche Literaturausgaben). Der FDJ-Vorsitzende Horst Schumann tanzt in aller Öffentlichkeit den bis dahin verbotenen Modetanz Twist.
16. März 1964: Der Ministerrat der DDR beschließt die Verordnung über die Zulassung und die Tätigkeit freiwilliger Helfer zur Unterstützung der Volkspolizei und der Grenztruppen sowie die Verordnung zum Schutz der Staatsgrenze der DDR.
26. Mai 1964: Proklamation der Regierung der DDR über den Festlandsockel an der Ostseeküste der DDR.
7. Juni 1964: Die DDR und die VR Polen vereinbaren die Aufhebung der Visapflicht für den privaten Reiseverkehr
11. August 1964: Der Ministerrat der DDR beschließt ein „Programm zur Entwicklung, Einführung und Durchsetzung der maschinellen Datenverarbeitung in der DDR in den Jahren 1964-1970“.
November 1964: DDR-Rentner dürfen zu Verwandtschaftsbesuchen in die BRD.
1964: Die DDR erkennt als erster Staat des RGW offiziell die Wehrdienstverweigerung aus Gewissensgründen an.
2. Juli 1965: Erlass des Staatsrates der DDR über Aufgaben und Arbeitsweise der örtlichen Volksvertretungen und ihrer Organe unter den Bedingungen des „Neuen Ökonomischen Systems der Planung und Leitung der Volkswirtschaft“.
22 Dezember 1965: Der Ministerrat der DDR beschließt die Verordnung über die Einführung der 5-Tage-Arbeitswoche für jede zweite Woche und die Verkürzung der Arbeitszeit mit Wirkung vom April 66.
Ende 1965: Erich Apel sieht das von ihm initiierte NÖSPL in Gefahr und verübt Selbstmord. Mit diesem System wäre auf Dauer die zentralistisch-hierarchische Führung der SED-Spitze in Frage gestellt. Deshalb leitet die Partei Ende des Jahres auf der 11. ZK-Tagung die zweite Phase, das „Neue Ökonomische System“ (NÖS) mit stärkerer Zentralisierung ein. Damit werden die Reformen im Wirtschaftssystem wieder zurückgenommen.
15.-18. Dezember 1965: 11. ZK-Tagung der SED. Neben dem NÖS auch Wende in der Kulturpolitik (saubere Leinwand). Künstler wie Biermann, Heym und der Philosoph Havemann werden besonders scharf angegriffen. Es gibt Auftrittsverbote und zensierte Filme und Bücher. Das relativ liberale Klima seit 1962 überschritt die Kritik an den bestehenden Verhältnissen für die SED-Führung das Maß des Erträglichen.
14. Januar 1966: Erlass über die Weiterentwicklung und Vereinfachung der staatlichen Führungstätigkeit in der zweiten Etappe des neuen ökonomischen Systems (NÖS). Der Volkswirtschaftsrat wird aufgelöst, und es werden Ministerien der Industriezweige als zentrale Organe des Ministerrats gebildet.
9. Mai 1966: Das erste Atomkraftwerk der DDR wird in Rheinsberg in Betrieb genommen.
23./24. Juni 1966: Die komplexe sozialistische Rationalisierung wird zur Hauptrichtung der Wirtschaftspolitik von Partei und Regierung erklärt.
17.-22. April 1967: VII. Parteitag der SED: Die DDR befindet sich in der Periode der Vollendung des Sozialismus“. In der Regierung erfolgte eine stärkere Einbeziehung von Wirtschaftsfachleuten (Halbritter und Kleiber).
13. März 1968: Erste und einstündige Rede W. Ulbrichts im Fernsehen der DDR zur Schaffung einer neuen Verfassung und über die Beziehungen zwischen DDR und BRD.
6. April 1968: Volksentscheid über die zweite Verfassung in der DDR („Die sozialistische Verfassung“). Dieser Volksentscheid mit 12.454 Vorschlägen zur Ergänzung, Präzisierung und Abänderung gilt als erster und einziger seiner Art in der DDR. Der Passus zur Glaubensfreiheit wird in die neue Verfassung aufgenommen.
8. April 1968: Die Verfassung tritt in Kraft.
22. April 1968: Die 8. Sitzung des Staatsrates der DDR beschließt weitere Maßnahmen zur Gestaltung des ökonomischen Systems des Sozialismus.
1968/69: Erhebliche Engpässe in der Versorgung mit Grundnahrungsmitteln. Fleisch- und Wurstwaren sowie Molkereiprodukte müssen über Kundenlisten rationiert werden.
15. Februar 1969: In Helsinki konstituiert sich ein „Ständiges Internationales Komitee für die Anerkennung der DDR mit 30 Personen aus 13 europäischen Ländern
7. Oktober 1969: 20 Jahre DDR
17. Dezember 1969: Brief des Staatsrates der DDR an den Bundespräsidenten der BRD mit dem Entwurf eines Vertrages über die Aufnahme gleichberechtigter Beziehungen zwischen DDR und BRD, veröffentlicht im „Neuen Deutschland“ am 21.Dezember 1969. W. Ulbricht: „Das System des Sozialismus in der DDR ist einer hochindustriellen Gesellschaft adäquat …“. Die DDR selbst soll Modellcharakter bekommen. W. Ulbricht propagiert „die sozialistische Menschengemeinschaft“
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22. Januar 1970: 21. Sitzung des Staatsrates der DDR behandelt Fragen des Vertragsabschlusses über die Aufnahme gleichberechtigter völkerrechtlicher Beziehungen zwischen DDR und BRD.
19. März 1970: Stoph und Brandt in Erfurt19. März 1970: Vorsitzender des Ministerrates der DDR Willi Stoph und Kanzler der BRD Willy Brandt treffen sich in Erfurt, wobei Stoph die Bereitschaft zur sofortigen Aufnahme von Vertrags-Verhandlungen und diplomatischen Beziehungen signalisiert.
14. Mai 1970: Beschluss über die planmäßige Gestaltung der Landeskultur in der DDR – das Landeskulturgesetz – auf der 17. Tagung der Volkskammer der DDR.
Die Wirtschaftspläne von 1969 und 1970 können nicht erfüllt werden, so dass die Planziele von 1971 erheblich reduziert werden.
25. Januar 1971: Bereits zu Jahresbeginn werden einige Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen beschlossen.
3. Mai 1971: Auf der 16. Tagung des ZK der SED ersucht W. Ulbricht das ZK, ihn aus Altersgründen von seiner Funktion zu entbinden (1. Sekretär des ZK der SED). Erich Honecker wird 1.Sekretär des ZK und Ulbricht zum Vorsitzenden der SED gewählt.
15.-19. Juni 1971: VIII. Parteitag der SED in Berlin, mit der Hauptaufgabe von 1971-1975: „Die Erhöhung des materiellen und kulturellen Lebensniveaus…“. Das Ergebnis wird schon bald darauf ein verhängnisvoller Schuldenkreislauf, der vor allem durch die Aufnahme von Krediten zur Finanzierung der sozialpolitischen Maßnahmen entsteht.
Eine stärkere Einbeziehung von Nachwuchspolitikern in Partei und Regierung erfolgt: Werner Felfe, Joachim Herrmann, Ingeborg Lange, Konrad Naumann mit typischer Apparatschikkarriere werden aktiv.
Seit 1971: Schrittweise Verbesserung in den deutsch-deutschen Beziehungen.
1972: „Chefideologe“ Kurt Hager verkündet veränderte ideologische Sichtweisen gegenüber der Ulbricht-Ära, indem die Begriffe „sozialistische Menschengemeinschaft“. „Entwickeltes gesellschaftliches System des Sozialismus“ sowie die These vom Sozialismus als relativ selbständige Gesellschaftsformation werden verworfen, obwohl Hager diese Thesen einst mitentwickelte.
1972/73: Zahlreiche Organisationen und Institutionen müssen die Begriffe „deutsch“ und „Deutschland“ aus ihrem Namen tilgen.
Im ersten Halbjahr 1972: weitere umfangreiche Verstaatlichung privater Betriebe, wodurch zusätzlich 11300 neue VEB mit 585.000 Beschäftigten entstehen.
16. Oktober 1972: Auf der 6. Tagung der Volkskammer wird das Gesetz über den Ministerrat verabschiedet. Der Ministerrat ist nunmehr zuständig für:
Wirtschaftspolitik
Kulturpolitik
Innenpolitik
Außenpolitik
Nach dem 21. Dezember 1972: Umfassende internationale Anerkennung der DDR, Aufnahme entsprechender diplomatischer Beziehungen mit vielen west- und südeuropäischen Ländern.
Von 1972 bis 1978 erfolgt die völkerrechtliche Anerkennung der DDR durch insgesamt 123 Regierungen in aller Welt.
4. Januar 1973: Aufnahme der DDR als Mitglied in die Wirtschaftskommission für Europa (ECE).
22. Februar 1973: Die DDR wird Mitglied der Konferenz der Vereinten Nationen für Handel und Entwicklung (UNCTAD).
12. Juli 1973: Gesetz über die örtlichen Volksvertretungen und ihre Organe in der DDR.
1. August 1973: Walter Ulbricht stirbt.
18. September 1973: Auf der XXVII. Tagung der UN-Vollversammlung in New York wird die DDR als 133. Mitglied in die Organisation der Vereinten Nationen aufgenommen.
2. Oktober 1973: 10. Tagung des ZK der SED. Das Wohnungsbauprogramm von 1976 bis 1980 sieht jährlich vor, mit einem geplanten Aufwand von 200.000.000 M 750.000 und bis 1990 2,8 bis 3 Millionen Wohnungen zu bauen bzw. zu modernisieren.
Beiläufige Bemerkung von E. Honecker 1973: „Bei uns kann jeder die westlichen Medien nach Belieben ein- oder ausschalten“.
7. Oktober 1974: Änderung der DDR-Verfassung in entscheidenden Punkten, vor allem werden alle Hinweise auf ‚Deutschland‘ und eine ‚Wiedervereinigung‘ sowie auf den Begriff ‚deutsche Nation‘ ausgemerzt. Artikel 1: „…sozialistischer Staat der Arbeiter und Bauern…“, Artikel 6: „…unwiderrufliches Bündnis zur UdSSR…“. Die Abgrenzung zur BRD und das Bündnis mit der SU finden damit auch in der Verfassung ihren Niederschlag.
1975: Erich Honecker bei der KSZE-Schlussakte von Helsinki30. Juli bis 1. August 1975: DDR ist Mitunterzeichner der KSZE-Schlussakte in Helsinki (33 Länder).
Während sich die DDR nach außen auf internationalem Parkett sehr fortschrittlich gibt (z.B. Unterzeichnung der KSZE-Schlussakte), nimmt im Land die Unzufriedenheit eher zu. Der Lebensstandard stagniert, das Ende einer relativ liberalen Kulturpolitik in den vergangenen 10 Jahren kündigt sich an. Unter anderem gibt es Ausreiseanträge aus allen Schichten der Bevölkerung.
16.-22. Mai 1976: IX. Parteitag der SED in Berlin. Theorie und Praxis klaffen weiterhin weit auseinander. Die erhofften großen sozialpolitischen Verbesserungen bleiben aus und führen zur offensichtlichen Unzufriedenheit.
27. Mai 1976: Nachbesserung zu einigen wichtigen sozialpolitischen Maßnahmen im Zeitraum von 1976 – 1980 nach einem gemeinsamen Beschluss des ZK der SED, des Ministerrates und des FDGB.
29. Oktober 1976: Personelle Veränderungen an der Führungsspitze: Erich Honecker wird in Personalunion gleichzeitig zum Staatsratsvorsitzenden, zum Generalsekretär der SED und zum Vorsitzenden des nationalen Verteidigungsrates der DDR.
16. November 1976: Ausbürgerung von Wolf Biermann
Diese Ausbürgerung ist der Beginn eines neuerlichen kulturpolitischen Klimawechsels und markiert darüber hinaus einen Einschnitt in der DDR-Geschichte, in dessen Folge sich „Geist und Macht östlich der Elbe nur noch wenig zu sagen haben“.
1977/78: Proteste, Verhaftungen, Ausbürgerungen bzw. Abschiebungen zahlreicher prominenter Schriftsteller und Künstler.
31. August 1978: Verordnung über den Neubau, die Modernisierung und Instandsetzung von Eigenheimen.
13. Oktober 1978: Die Volkskammer beschließt das Gesetz über die Landesverteidigung der DDR und löst damit das Verteidigungsgesetz vom 20. September 1961 ab.
Bis 1978 erfolgt die völkerrechtliche Anerkennung der DDR durch 123 Staaten.
28. Juni 1979: Auf der 9. Tagung der Volkskammer wird das dritte Strafrechtsänderungsgesetz beschlossen. Unter anderem werden die Strafbestimmungen gegenüber der „staatsfeindlichen Hetze“ erweitert.
22. Juni 1979: Beratung Erich Honeckers mit dem Präsidenten des Kulturbundes der DDR sowie den Präsidenten der Künstlerverbände und der Akademie der Künste der DDR. Anlass ist die kulturpolitische Krise des Landes.
25. September 1979: Beschluss des ZK der SED, des Ministerrates und des Bundesvorstandes des FDGB über die Erhöhung der Mindestrente und anderer Renten. Die Rentenerhöhungen treten ab 1.12.79 in Kraft.
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1980: Beunruhigung von Partei- und Staatsführung der DDR durch die politischen Unruhen in dem Bruderland und Bündnispartner Polen, woraufhin auch die deutsch-deutschen Kontakte eingeengt bzw. belastet werden (Erhöhung Zwangsumtausch für Besucher aus der BRD).
11. Dezember 1980: Der Ministerrat erlässt die Verordnung zur umfassenden Nutzung von Sekundärrohstoffen.
1976 – 1981: Allgemeine Stagnation des Lebensstandards, zunehmend treten Versorgungsengpässe auf, die Nettoverschuldung an die BRD steigt. Die Qualität der Produkte aus eigener Produktion erfüllt kaum die eigenen Ansprüche.
16. Februar 1981: Nach jahrelanger Ablehnung des Wiedervereinigungsgedankens schreibt Erich Honecker im ND (Nr.39) unter anderem: „Bei einer sozialistischen Umgestaltung in der BRD steht die Frage der Vereinigung beider deutscher Staaten vollkommen neu.“
11.-16. April 1981: X. Parteitag der SED, Begründung der ökonomischen Strategie für die 80er Jahre. Drei Hauptrichtungen für die Parteiarbeit:
Zentralismus
Hoher Zuwachs in der Wirtschaft
Festigung des politischen Bewusstseins der Werktätigen
1982: Bei der Versorgung der Bevölkerung treten bedenkliche Engpässe auf, die Importe müssen gedrosselt und die Exporte wegen der hohen Verschuldung erhöht werden. Die fällige Rückzahlung des „Swing“ (Verlängerung bis 30.6.82) bereitet erhebliche Probleme.
15. Oktober 1982: Bekanntmachung der neuen Ordnung über die Verleihung und Bestätigung der erfolgreichen Verteidigung des Ehrentitels „Kollektiv der sozialistischen Arbeit“.
Sommer 1983: Demonstrationen in Jena.
1. September 1983: „Mahnwachen“ der unabhängigen DDR-Friedensbewegung in Ost-Berlin, die von der Polizei gewaltsam aufgelöst werden.
September 1983: Die DDR beginnt mit dem Abbau der Selbstschussanlagen an der deutsch-deutschen Grenze.
Erich Honnecker in Berlin-Marzahn1984: Eine große Ausreisewelle ist zu verzeichnen, insgesamt siedelten 1984 35.000 Bürger aus der DDR in die BRD um.
03./04. März 1984: ND, Nr.54: „Die Versorgung der Bevölkerung ist eine erstrangige politische Aufgabe, weshalb auch kleine Gaststätten und Geschäfte unterstützt werden sollen“.
Insgesamt siedeln 1985 18.000 Bürger aus der DDR in die BRD um.
1986 gibt es 2,3 Millionen SED-Mitglieder (jeder 6. erwachsene DDR-Bürger).
17. -21. April 1986: XI. Parteitag der SED in Berlin. Honecker versichert in seinem Rechenschaftsbericht „soziale Sicherheit und Geborgenheit“.
Ab 1. Mai 1986 sind „umfassende Maßnahmen zur Förderung der sozialen Sicherheit und Geborgenheit “ wirksam geworden (ND, Nr.15 vom 19.1.87). Die Attraktivität der DDR soll für breite Schichten erreicht werden.
Insgesamt siedelten 1986 20.000 Bürger aus der DDR in die BRD um.
19. November 1986: Hans Reichelt, Minister für Umweltschutz und Wasserwirtschaft spricht vor dem Senat der Republik Italien zu weltweiten Problemen der Umweltpolitik und über den Beitrag der DDR zu ihrer Lösung
September 1987: Honecker und Kohl im Palais SchaumburgInsgesamt siedeln 1987 11.500 Bürger aus der DDR in die BRD um.
„Glasnost“ und „Perestroika“ stoßen bei der SED-Führung auf kaum verhüllte Ablehnung. Nach Jahrzehnten der totalen Abhängigkeit und bedingungsloser Unterordnung unter die Sowjetunion beklagt sich Honecker: „Für uns ist es wichtig, an einer und nicht an zwei Fronten kämpfen zu müssen“.
17. Januar 1988: Demonstrationen von Oppositionellen am Gedenktag zur Ermordung von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht, wobei der Spruch von Rosa Luxemburg, „Freiheit ist immer die Freiheit der Andersdenkenden“ der Stein des Anstoßes ist – 100 Verhaftungen, Schülerrelegationen und Abschiebungen in die BRD sind die Antwort der Regierung.
Das MfS wird noch mehr verstärkt. Es gibt 85.000 hauptamtliche und 108.000 inoffizielle Mitarbeiter (IM).
1988 stellten 110.000 Bürger Ausreiseanträge.
Insgesamt siedeln 1988 30.000 Bürger aus der DDR in die BRD um. Dazu kommen 10.000 Flüchtlinge.
In der Außenpolitik folgt die DDR-Führung der neuen Reformlinie der KPdSU, in der Innenpolitik jedoch nicht. Hier verweist sie plötzlich auf ihre Eigenständigkeit und isoliert sich damit selbst.
November 1988: Streichung des „Sputnik“ (Spiegel der sowjetischen Presse) von der DDR-Postzeitungsliste.
Mai 1989: Kommunalwahlen. Bereits im Vorfeld der Wahlen erklären oppositionelle Gruppen, dass sie die bis dahin üblichen Wahlfälschungen nicht mehr hinnehmen würden.
August 1989: Erich Honecker reimt vor Mikroelektronikern in Erfurt: „Den Sozialismus in seinem Lauf hält weder Ochs noch Esel auf“.
13. November 1989: Sitzung der Volkskammer nach wochenlanger Verzögerung. Überraschende Wahl von Günther Maleuda zum Präsidenten der Volkskammer mit 246 Stimmen. Hans Modrow wird zum Ministerpräsidenten gewählt und mit der Bildung einer neuen Regierung beauftragt.
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DDR übliche Abkürzungen
ABI Arbeiter- und Bauerninspektion
ABZ Amerikanische Besatzungszone
ACZ Agrochemisches Zentrum
AdL Akademie der Landwirtschaftswissenschaften
agra Eigenname Landwirtschaftsausstellung Leipzig-Markkleeberg
AIK Agrar-Industrie-Komplex
AIV Agrarindustrievereinigung
AwiG Agrarwissenschaftliche Gesellschaft
BBS Betriebsberufsschule
BBZ Britische Besatzungszone
BGL Betriebsgewerkschaftsleitung
BHG Bäuerliche Handelsgenossenschaft (auch VdgB/BHG)
BL Betriebsleitungen
BRD Bundesrepublik Deutschland
CDU Christlich Demokratische Union
CSSR Tschechoslowakische Sozialistische Republik
DAL Deutsche Akademie der Landwirtschaftswissenschaften (zu Berlin)
DBD Demokratische Bauernpartei Deutschlands
DDR Deutsche Demokratische Republik
DFD Demokratischer Frauenbund Deutschlands
DHZ Deutsche Handelszentrale
DWK Deutsche Wissenschaftskommission
ECE (engl.) Economic Commission for Europe – UNO-Wirtschaftskommission für Europa
EDV Elektronische Datenverarbeitung
EOS Erweiterte Oberschule
ETR Embryotransfer
EVP Endverbraucherpreis
F Flächeneinheit
FBZ Französische Besatzungszone
FDGB Freier Deutscher Gewerkschaftsbund
FDJ Freie Deutsche Jugend
fm Festmeter = 1 m²
FPG Fischereigenossenschaft
GAB Gesundheits-, Arbeits- und Brandschutz
GBl. Gesetzblatt
GE Getreideeinheit
GHK Großhandelskontor
GO Grundorganisation (immer auf Parteien und Massenorganisationen bezogen)
GPG Gärtnerische Produktionsgenossenschaft
GT Genotyp
GT Geräteträger
HEK Höchstertragskonzeption
HLK Höchstleistungskonzeption
HO Handelsorganisation
HU Humboldt-Universität (Berlin)
IG (im Zusammenhang) Interessengemeinschaft
IG (im Zusammenhang) Industriegewerkschaft
iga Internationale Gartenbauausstellung
IM Inoffizieller Mitarbeiter
KAP Kooperative Abteilung Pflanzenproduktion
KAT Kooperative Abteilung Tierproduktion
KB (im Zusammenhang) Kaltblut (schwere Pferderasse)
KB (im Zusammenhang) Künstliche Besamung (Tierzucht)
KBR (S) Künstliche Besamung Rind (Schwein)
KdgB Komitee der gegenseitigen Bauernhilfe
KE Kooperative Einrichtung
KfL Kreisbetrieb für Landtechnik
KG Kooperationsgemeinschaft
KIM Kombinat für industrielle Mast
KL Kreisleitungen
KLR Kreislandwirtschaftsrat
KMU Karl-Marx-Universität (Leipzig)
KOG Kooperationsgemeinschaft
KOR Kooperationsrat
KOV Kooperationsverband
KPD Kommunistische Partei Deutschlands
KPdSU Kommunistische Partei der Sowjetunion
KSZE Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa
KZ Konzentrationslager
LDPD oder LPD Liberal Demokratische Partei Deutschlands
lfm Laufende Meter
LFN Land-, Forst-, Nahrungsgüterwirtschaft oder land- und forstwirtschaftliche Nutzfläche
LN Landwirtschaftliche Nutzfläche
LPG Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft
LPG (G) Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft Gemüseproduktion
LPG (O) Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft Obstproduktion
LPG (P) Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft Pflanzenproduktion
LPG (T) Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft Tierproduktion
LSG (im Zusammenhang) Landarbeiterschutzgesetz
LSG (im Zusammenhang) Landschaftsschutzgebiet
LW Landwirtschaft
MA Mitarbeiter
MAS Maschinen-Ausleih-Station
MfS Ministerium für Staatssicherheit
MLF Ministerium Land- und Forstwirtschaft
MLFN Ministerium für Land-, Forst- und Nahrungsgüterwirtschaft
MMM Messe der Meister von Morgen
MTS Maschinen-Traktoren-Station
MVA Milchviehanlage
NATO (engl.) North Atlantic Treaty Organization = Nord-Atlantikpakt-Organisation
ND Zeitung „Neues Deutschland“
NDPD National Demokratische Partei Deutschlands
NÖS Neues ökonomisches System
NÖSPL Neues ökonomisches System der Planung und Leitung
NS Nationalsozialismus
NSDAP Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei
NSG Naturschutzgebiet
NVO Neuererverordnung
NV Neuerervorschlag
ÖLB Örtliche Landwirtschaftsbetriebe
ORZ Organisations- und Rechenzentrum
PGF Produktionsgenossenschaft der Fischer
PGH Produktionsgenossenschaft des Handwerks
PGO Parteigruppenorganisation
PKS Produktionskontrollsystem
POS Polytechnische Oberschule
PP Pflanzenproduktion
PwF Produktionsgenossenschaft werktätiger Fischer (siehe FPG)
RGW Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe
RLN Rat für landwirtschaftliche Produktion und Nahrungsgüterwirtschaft
RTS Reparatur- und Technische Station
SAG Sowjetische Aktiengesellschaft
SBZ Sowjetische Besatzungszone
SD Sonderdruck
SED Sozialistische Einheitspartei Deutschlands
SK Selbstkosten
SKF Staatliches Komitee Forstwirtschaft
SKK oder SKKD Sowjetische Kontrollkommission in Deutschland (1949-1953)
SKS Ständige Kommission für Standardisierung (beim RGW)
SMA Schweine-Mast-Anlage
SMAD Sowjetische Militäradministration
SMR Schwarzbuntes Milchrind
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands
SPK Staatliche Plankommission
StFB Staatlicher Forstwirtschaftsbetrieb
SU Sowjetunion
SZMA Schweinezucht- und Mastanlage
TKO Technische Gütekontrollorganisation
TP Tierproduktion
UdSSR Union der sozialistischen Sowjetrepubliken
UNCTAD Organisation der Vereinten Nationen
VdgB Vereinigung der gegenseitigen Bauernhilfe (siehe BHG)
VEAB Volkseigener Erfassungs- und Aufkaufbetrieb
VEAB (I) Volkseigener Erfassungs- und Aufkaufbetrieb für Importe
VEAB (tR) Volkseigener Erfassungs- und Aufkaufbetrieb für tierische Rohstoffe
VEB Volkseigener Betrieb
VEG Volkseigenes Gut
VEG (B) Volkseigenes Gut, bezirksgeleitet
VEG (Z) Volkseigenes Gut, zentralgeleitet
VEG (Z) TZ zentralgeleitetes Volkseigenes Gut Tierzucht
VHZ Volkseigene Handelszentrale
VHZN Volkseigene Handelskontore für Zucht- und Nutzvieh (1952-1958)
VKSK Verband der Kleingärtner, Siedler und Kleintierzüchter
VO Verordnung
VStFB Vereinigung Staatlicher Forstwirtschaftsbetriebe
VVB Vereinigung Volkseigener Betriebe
VVEAB Vereinigung Volkseigener Erfassungs- und Aufkaufbetriebe landwirtschaftlicher Erzeugnisse
VVG Verwaltung Volkseigener Güter
wtF Wissenschaftlich-technischer Fortschritt
WTZ (im Zusammenhang) Wissenschaftlich-technisches Zentrum
WTZ (im Zusammenhang) Wissenschaftlich-technische Zusammenarbeit
ZBE Zwischenbetriebliche Einrichtung (genossenschaftliches Eigentum und Volkseigentum vermischt)
ZBO Zwischengenossenschaftliche Bauorganisation
ZEW Zwischengenossenschaftliche Einrichtung Waldwirtschaft
ZGE Zwischengenossenschaftliche Einrichtung (nur genossenschaftliches Eigentum)
ZGO Zwischengenossenschaftliche Organisation
ZK Zentralkomitee
ZLB Zentrales Düngemittellager
ZVdgB Zentralverband der Vereinigung der gegenseitigen Bauernhilfe
©Thomas Biesel 2010