Ein Deutsch-Kurzhaar ist kein Labbi! Sorry an alle Labrador Retriever-Halter, aber das musste ich mal sagen. Wessen Hund also ohnehin „hört“ und immer hübsch am Fuß läuft, der kann den Blogeintrag getrost überspringen.
Hat sich also in den letzten zwölf Monaten etwas getan, hat sich Hündin „Donna“ weiterentwickelt? Klar doch. Und ich habe Donna diese Entwicklung kaum zugetraut. Ihre „Leinenausraster“ haben sich extrem vermindert, der Gehorsam ist insgesamt wesentlich besser geworden. War früher jeder Gassigang mit „Feindberührung“ hin- und wieder eine mittlere Tortour, so hat sie mich (und nur mich!) inzwischen als ihren Chef akzeptiert.
Und Donna blafft kaum noch Zweibeiner an – ein großer Erfolg! Ausgenommen sind hier ausdrücklich Menschen, die wie wild aus einer (Auto)Tür springen, vorbeirennende und brüllende Kinder oder einfach schlecht aussehende Typen, die laut telefonieren. Auf ihrer Anspannungsskala von 1 bis 10 kann ich sie – bei einer gewissen Grundaufmerksamkeit meinerseits – bei 1 bis 2 herausholen … und zwar mit einem klaren „Nein“. Solche Situationen entstehen vor allem bei entgegen kommenden Hunden, wobei ich früher ausschließlich den „Vorbeigehtrick“ mit Leckerli nutzen musste. Diese Zeiten scheinen – bis auf wenige Ausnahmen – vorbei.
Die Schreckhaftigkeit des Hundes ging insgesamt sehr stark zurück; sicher auch, weil Donna inzwischen wesentlich mehr Menschen- und Geräuschkontakt hat. Die neuen Routen durch Berliner Straßen haben wir oft geübt und siehe da, Schreck ließ nach. Die rassetypische und beim Jagen sinnvolle Sensibilität werde ich ihr natürlich nicht austreiben. Das Cesar Millansche Motto „Auslastung-Erziehung-Belohnung“ wirkt offenbar sehr gut.
Aprospos Cesar Millan: So umstritten dieser (vor allem im Gutmenschenland Deutschland) auch ist, einige seiner Tipps haben mir (und vor allem dem Hund) geholfen – das würde ich sofort unterschreiben. Ich mache inzwischen einen großen Bogen um Martin Rütter und andere „Hundevermenschlicher“, deren Repertoire aber sicher gesellschaftskonform durchgeht. Ein bißchen Erziehung, ein wenig Belohnung – da ein Bällchen, dort ein Leckerli und am Ende darf der Hund nicht mal auf Couch und Bett. Wie gesagt, meine Sichtweise.
Ich und nur ich bin der Rudelführer für Donna und das tut der Mensch-Hund-Beziehung sehr gut. Noch sind meine „hündischen“ Ermahnungen auf der Straße für andere befremdlich – sollen sie gaffen und den Kopf schütteln.
In Wald und Flur zeigt Donna als Vollblutjagdhund das, was ich mir vorstelle. Ein großer Aktionsradius zwar, Vorstehen, Stöbern und Anschleichen, doch bei Pfiff (!) kommt sie zurück. Meine Erfolgsquote mit ihr liegt hier sicher irgendwo bei 80 Prozent. Sie hat innerhalb weniger Monate verinnerlicht, neben den Vogel(schein)jagden auch alle Gruben und Löcher abzusuchen und dabei doch immer in meiner Nähe zu bleiben.
Geschirr und Schleppleine kann ich inzwischen getrost im Schrank lassen.