Soljanka

Umstieg auf Linux: Debian

Malgratdemar – Own work / CC BY 3.0

Bei der Benutzung von Linux verhält es sich, wie mit einer bunten Obsttheke: Alles ist irgendwie lecker und doch sollte, ja muss man wählerisch sein. Letztendlich gibt es ein Linux für jeden Typen und unter der Haube werkeln stets die gleichen Module. Genau das ist vielleicht das Manko vieler Menschen. Sie wollen, ja können nicht auswählen, weil sie nicht wissen, was sie wollen. Klingt einfach, ist aber wohl irgendwie so. Dieser Typ Nutzer sollte daher getrost weiter Windows benutzen ;).

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Als Betriebssystem der Unix-Familie ist Linux viel enger mit dem (fast) unschlagbaren OSX verbunden, als man glaubt. Linux-Freaks und Mac-Jünger auf der einen, Windows-User auf der anderen Seite, so wird der betriebssystemische Schuh draus. Linux ist nicht nur kostenlos, sondern Mitte 2011 bereits insgesamt wesentlich weiter, als Windows – zumindest behaupte ich das. In meinem Homeoffice werkeln also OSX und Debian Linux friedlich nebeneinander. Windows 7 gibt es via Dualboot, falls ich es doch mal benötige. Ich stelle fest, dass dies kaum noch der Fall ist.

Debian Squeeze NetInstall

 

Debian ist frei konfigurier- und anpassbar – denn ich entscheide, was auf meinem Rechner rattert. Seit Jahren geht das so und inzwischen auch sehr produktiv. Schon das Aussehen der Gnome-Oberfläche hat sich stark verändert und kommt dem OSX sehr nahe. Ein aufgeräumter Bildschirm, mit AWN ein tolles Dock am unteren Bildschirmrand und 3D- und Wabbeleffekte inklusive. Die scheinen erst einmal überflüssig, doch ein sich drehender Würfel zeigt auch das letzte offene Fenster (s. Video). Die Zahl der Arbeitsflächen (bei mir 4) kann frei festgelegt werden, dadurch sind mehrere Desktops gleichzeitig nutzbar – ohne Leistungsverlust, versteht sich.

Am oberen Rand öffnet sich mit der jeweiligen Anwendung das globale Menü, was sehr praktisch und ebenfalls identisch mit dem OSX ist. In den letzten Monaten wurden viele neue Helferlein entwickelt, die in ein Debian-Standardsystem gehören. So der „Dupe-Guru“ zum aufspüren doppelter Dateien und „Bleachbit“ zum entfernen temporärer Reste. Diverse „Cleaner“ und „Optimizer“, wie man sie unter Windows kennt, braucht kein Linux-System.

Mit „Synaptic“ hat man immer (!) ein topaktuelles Betriebssystem und das windowseigene „setup.exe“ fällt aus. Unschlagbar noch immer der Umstand, dass für den Desktop-PC kein (!) Antivirenprogramm benötigt wird. Alle Tierchen aus der Windowswelt sind gänzlich unbekannt und somit lauern auch keine Gefahren. Das schont den Kopf und die Geldbörse.

Alle Standardprogramme wurden mächtig weiterenwickelt. Wie gesagt, mit einem regelmäßigen Update des Systems werden alle Programme „unsichtbar“ miterneuert. „Gimp“ ist in seiner version 2.7 reifer denn je und steht dem teuren Photoshop von Adobe nicht nach. Aus „Openoffice“ wurde „Libreoffice“ und es änderte sich nichts. Google Earth, Skype und Evolution tun ihren Dienst. Besonders gelungen finde ich „Shotwell“, ein Bildverwaltungsprogramm ähnlich iPhoto, wobei alle Fotos mit Keywörtern bestückt gut sortiert werden können.

Das Druckereinrichtungstool Cups schnurrt noch immer super mit seinem Webinterface und in Sachen Multimedia kann man inzwischen sehr wählerisch sein. Ich nutze den Player Totem und VLC als Alternative, mein iTunes-Klon heißt „Goggles Musicmanager“ und funktioniert wie „Banshee“ und alle anderen. Wer nicht gänzlich auf Windowsprogramme verzichten will, kann diese unter „Wine“ betreiben.

Überzeugt? Nein? Dann vielleicht einfach mal ausprobieren. „Ubuntu“ stellt eine Live-CD zur Verfügung, die keine Änderung am eigenen system vornimmt. Debian ist übrigens auch hier die Basis.

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