Geschichte

Ein Schöbeljahr zu Weihnachten

Ob Frank Schöbel, der in diesem Jahr sein 55. Bühnenjubiläum und kürzlich seinen 75. Geburtstag feierte, „Weihnachten in Familie“ selbst noch immer hören kann? Möglich ist das, schließlich hat er auch in diesem Jahr wieder eine Weihnachtssendung im TV und damit ganz sicher seine Fans. Doch Schöbel auf den soften Schlagerbarden mit Hang zur Weihnachtsidylle zu reduzieren, würde ihm schlichtweg nicht gerecht werden.

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Der Autor des Beitrages war selbst noch ein sozialistischer Kitagänger, da feierte Frank Schöbel in der DDR bereits große Erfolge. „Wie ein Stern“ oder „Gold in deinen Augen“ hießen diese Hits, die auch heute noch richtig gut klingen. Auch „Schreib es mir in den Sand“, eine Coverversion der ungarischen Band-Legende „Omega“, war so ein Meilenstein, der musikalisch so recht nicht als „Schlager“ durchgeht.

Frank Schöbel – Schreib es mir in den Sand (1972)

Der Eingangstitel „Das alte Lied“ auf Uve Schikoras „Das Gewitter“, der vielleicht ersten echten Rockplatte der DDR, ist nicht umsonst der Einstieg in die Vinylscheibe: Der „Stimmentausch“ zwischen Schöbel und Schikora zieht sich nachfolgend durch das gesamte Werk, besonders schön in „Irgendwo und irgendwann“.

Uve Schikora Combo – Das Gewitter (1972)

Möglich, dass Frank Schöbel nach Ende der Zusammenarbeit mit Uve Schikora, der 1976 in den Westen ging, sich musikalisch ausschließlich auf den Schlager fokussierte, denn danach – so meint zumindest der Autor – fehlte der Schöbel-Musik so ein wenig die Spannung, das Überraschende.

Rückseite AMIGA-Cover

Dennoch bleibt Frank Schöbel bis heute vor allem seine tolle Singstimme sowie das geerdete Auftreten. Dinge, die selten geworden sind im „Ich-bin-supertoll-sieht-man-doch“-Zeitalter, wobei gänzlich talentfreie Mitbürger sich allerlei Müll einfallen lassen, um irgendwie „nach oben“ zu kommen.

Quelle: YouTube, www.frank-schoebel.de, Privat.

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