Spätestens mit der „angedrohten“ Einführung von „Windows 8“ und der damit verbundenen (und durchaus beabsichtigten) Hardwareaufrüstung darf man sich als PC-Nutzer wieder mal ein paar Gedanken zu möglichen Alternativen machen. Und die gibt es mittlerweile reichlich – nicht nur in Form eines schicken Mac.
Gänzlich kostenlos ist die Linux-Variante, wobei alle alten Klischees hinsichtlich Bedienbarkeit, Officeanwendungen und Multimedia getrost in den Müll geworfen werden können. Wichtig ist allerdings, dass man sich etwas mit diesem Betriebssystem beschäftigt. Das oft angeführte Argument der fehlenden Zeit ist – gelinde gesagt – keines, sondern unter Umständen die Furcht, irgendeine gewohnte Struktur zu verlieren. Könnte zumindest so sein, denn es gib sicher auch Leute, die einfach Lust auf Windows haben ;).
Um einen besseren Überblick zu den unzähligen Linux-Derivate zu bekommen, bieten sich jedenfalls im Web massenhaft Möglichkeiten und dieser Punkt soll auch nicht Inhalt des Artikels sein.
Linux: eine Einführung
Was also muss ich mit meinem Linux können? Fotos, Musik und Videos verwalten und bearbeiten, Grafiken, Texte und Tabellen erstellen und natürlich auf „Basics“ zurückgreifen, also Internet, E-Mail und Terminplaner etwa. Das Ganze oft parallel und in bestmöglicher Geschwindigkeit. Handarbeit bei Pflege des Systems ist ok, muss aber nicht immer sein.
Entschieden habe ich mich – wieder einmal – für eine Kombination aus Debian 7 (Wheezy“) und dem Fenstermanager „Openbox“ mit „Compton“, dem neuen Compositor, der Transparenzeffekte erzeugt. Das neue Debian ist via „Netzinstallation“ schnell installiert. Danach wird der Openbox Fenstermanager aufgesetzt. Wie das geht, wird hier ausführlich beschrieben. Nach diverser Feinarbeit steht ein frisches und furchterregend schnelles Linux, wo das gleichzeitige öffnen mehrerer Anwendungen richtig Spaß macht.
Ein nackter Bildschirm? Nein, ich bin kein Purist. Das gute, alte „FBpanel“ nutze ich wieder als obere Leiste, statt dem früheren „Cairo-Dock“ kommt Mac-like „Docky“ am unteren Rand des Bildschirmes zum Einsatz. Geöffnete Anwendungen hineinziehen oder wieder ausspucken – ganz einfach.
Die wichtigsten Anwendungen haben sich in den letzten Jahren und Monaten stark verbessert. Das neue Gimp 2.8 etwa nähert sich dem großen Vorbild „Photoshop“ immer mehr an, gleiches gilt für „Inkscape“, welches Adobes Illustrator (fast) vergessen macht. Libreoffice 4 (früher „Openoffice“) hat alles, was ich mir von einer Bürosuite erwarte und besticht noch immer durch Features, wie etwa den PDF-Export. Die früher als etwas träge gescholtene Anwendung kann man leicht durch diverse Tuningtipps rasend schnell machen.
Um hin- und wieder auf Windows-Programme zurückgreifen zu können (ich schleiche es seit Jahren aus), habe ich die „Virtualbox“ von Orachle installiert, über die ein Windows 7 rödelt.