Geschichte

Echte Nazis im Bundestag

Geht es darum, der politischen Opposition Prozentpunkte abzunehmen, sind regierende Angsthasen seit Jahren nicht wählerisch: Anstatt mutig den politischen Diskurs zu suchen, packen sie die oft beschriebene „Nazikeule“ aus und schlagen damit verbal um sich. Erst kürzlich vergriff sich die SPD-Vorsitzende Esken völlig geschichtsvergessen im Ton, indem sie die AfD in einer ORF-Sendung mit Joseph Goebbels verglich und sie als „Nazi-Partei“ bezeichnete.

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Als relativ geübter Interessent des politischen Geschehens könnte sich der Autor des Beitrages nun zurücklehnen und sagen … „ist halt so im Wahlkampf“ …, macht er aber dann doch nicht. Nicht nur, dass jeder „Nazi“-Vergleich einer Verharmlosung der tatsächlichen Verbrechen des NS-Regimes gleichkommt, so scheint vor allem die Aufarbeitung der eigenen Parteigeschichte für CDU/CSU, SPD, FDP und auch die Grünen wenig Priorität zu besitzen.

Kurzes Erklärvideo ÖRR

Warum auch, denn für diese Parteien saßen noch wirkliche Nazis in den Parlamenten. Ehemalige NSDAP-Mitglieder, die auch nach 1945 politisch tätig waren, entsprechenden Einfluss hatten und obendrein vom Steuerzahler gepimpt wurden.

Link: BRD-Politiker mit NSDAP-Vergangenheit

Im übrigen war auch die DDR nicht nazifrei, obwohl der „Antifaschismus“ Staatsdoktrin war. Doch zwischen politischem Anspruch und der Realität herrschte eine große Diskrepanz. Letztendlich rechtfertigte der staatliche „Antifaschismus“ unter anderem Maßnahmen zum Machterhalt der SED oder etwa den Mauerbau 1961 als „antifaschistischer Schutzwall“.

Doku über das Gefängnis Waldheim

Zahlreiche Schauprozesse, bei denen neben tatsächlichen Nazis auch Unschuldige abgeurteilt wurden, sollten die Ernsthaftigkeit der DDR bei der „Entnazifizierung“ gegenüber dem Klassenfeind BRD belegen. Hier könnte vor allem „Die Linke“ aufklärend wirken und einräumen, dass viele Altnazis später zu SED-Spitzenfunktionären brachten.

Link: Thüringische SED-Sekretäre mit NSDAP-Vergangenheit

Betrachtet man alle „Geschütze“, die heutzutage gegen vermeintliche „Nazis“ – also vor allem die Opposition – aufgefahren werden, so zeichnet sich das Bild einer großen, nicht aufgearbeiteten Last der aktuell politisch Verantwortlichen. Und so trägt das „Außen“ am eigenen Unvermögen möglicherweise auch weiterhin die „Schuld“.

NDPD – Heimat für ehemalige NSDAP-Mitglieder in der DDR

P.S.: Beim Recherchieren ist es auffällig, dass mediale Beiträge zu diesem Thema in den letzten Jahren stark abgenommen haben. Sollte der Autor weitere neue Quellen erschließen, revidiert er diesen subjektiven Eindruck natürlich.

Quellen:

Deutschlandfunk Kultur – „Staatshilfe für ehemalige Nazis“
Hubertus Knabe – „Ein Nazi bei der Linken“
Focus – „Die große Mutter der kleinen Nazis“
mdr – „Von wegen Entnazifizierung: Nazi-Karrieren in der DDR“
Berliner Zeitung über Jussuf Ibrahim
Wikipedia

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