Hunde

Zwei Jahre Deutsch-Kurzhaar

Wieder ist ein Jahr vorbei. Ein Jahr Arbeit mit Deutsch-Kurzhaar Hündin „Donna“. Hat es sich gelohnt? Der Weg ist das Ziel und ganz ähnlich uns Zweibeinern gibt es ihn nicht, den „perfekten“ Hund. Erst heute morgen der Pfotentritt in die Glasscherbe! Wo unser Jagdhund-Rüde „Leon“ den sterbenden Schwan markiert und gerne betreut werden möchte (machen wir doch – so sind wir Männer), da dreht der Donna-Motor weiter. Vorstehschnüffelanschleich – wo ist das Wild? Alle Wunden sind ihr egal.

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Donna ist fit wie nie, frisst gut und sieht blendend aus. Wald und Feld am Berliner Stadtrand reichen selbstverständlich nicht aus, um den Arbeitstrieb dieses Hundes zu stillen. Muss auch gar nicht, denn schließlich habe ich sie für mein Vergnügen.

Deutsch-Kurzhaar beim Vorstehen:

 

Was hat sich im letzten Jahr verbessert? Grundlegend irgendwie alles ein wenig. Die Leinenführigkeit klappt deutlich besser, momentan scheint sie zum Geschirr- statt Halsbandträger zu werden. Die Ausraster an der Leine (Leinenaggression) bei anderen Hunden und nervigen Menschen haben deutlich nachgelassen. Vielleicht auch, weil meine „Lobmethode“ nun langsam greift. Das heißt, dass Donna beim Anblick (durchaus auch aus 60m Entfernung) eines entgegenkommenden Objektes sofort mit einem Leckerli gelobt wird. Warum? Der Hund verknüpft fortan damit etwas positives – in der Hundesprache heißt das „… ah, ein anderer Köter kommt, ich bekomme ein Leckerli!“. Wildes Leinenrucken oder schräges „hör auf, AUS“ – Gebrüll bringt da nicht wirklich etwas. Das habe ich im Affekt auch schon gemacht, musste aber umdenken.

Kommen uns viele und laute Kinder samt genervter Mütter entgegen, bekommt Donna schon mal den „Vorbeigehtrick“, also ein großes Dauerleckerli, bis die Situation vorbei ist. Nicht ändern kann ich die – durchaus rassetypische – Schreckhaftigkeit, die beim Jagen natürlich Sinn macht.

So gibt es noch immer Hündchenhalter, die den Kopf schütteln. Sollen sie. Donnas ungezügeltes Schreien beim Anblick von Wild hat sich auch etwas verflüchtigt, schließlich bekommt sie fast täglich irgendein wildes Tier zu sehen.

Fasane, Kaninchen, Rehe, Mäuse. Lediglich Rehe oder frische Spuren (Wildschweine) lassen sie aufschreien. Das Vorstehen klappt recht gut, inzwischen kann ich ihr – sobald sie zur Salzsäule erstarrt – in Ruhe eine Leine anlegen oder abmachen. Schlußendlich halten wir natürlich die Schonzeit ein, gehen nicht an Nester und es bleibt bei der „Scheinjagd“.

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